2019 widmet sich das Bundesjazzorchester dem musikalischen Schaffen der Kenny Clarke-Francy Boland Big Band. Das Ensemble rund um den amerikanischen Schlagzeuger Kenny Clarke und den belgischen Pianisten und Arrangeur Francy Boland entstand 1961 auf Initiative des in Italien geborenen und in Köln lebenden Pierluigi „Gigi“ Campi. Er förderte und produzierte die Kenny Clarke-Francy Boland Big Band, die über Jahre hinweg Maßstäbe in Europa und darüber hinaus als eigenständige und unverwechselbare Stimme des Jazz setzte. Mehr als 240 Arrangements handgeschriebener Originalnoten der Clarke-Boland Big Band sind seit 2018 im Besitz des Bundesjazzorchesters. Aus diesem unschätzbaren Fundus erklingt eine von Jiggs Whigham getroffene Auswahl besonderer Titel, die ergänzt wird durch exklusive Arrangements für das BuJazzO-Vokalensemble. Unter anderem hat Darmon Meader, Mitglied der New York Voices, zwei Titel exklusiv für das Bundesjazzorchester arrangiert.
Jiggs Whigham ist ein international anerkannter Posaunist, Bandleader und Lehrer. Er war Solist und erster Posaunist des Glenn Miller Orchestras unter Ray McKinley und Solo-Posaunist in der legendären Bigband von Stan Kenton. 1965 kam er nach Deutschland und spielte im Jazzorchester von Kurt Edelhagen. Als Professor und Leiter der Jazzabteilung der Kölner Hochschule für Musik leistete Whigham ab 1979 Pionierarbeit. Von 1995 bis 2000 war er Dirigent und künstlerischer Leiter der RIAS-Bigband Berlin und hob mit Kollegen wie Albert Mangelsdorff und Peter Herbolzheimer verschiedene Bandprojekte aus der Taufe. Derzeit ist Jiggs Whigham weltweit als Solist und Dozent tätig und hat eine Professur an der Kunstuniversität Graz (KUG). Er ist Dirigent der BBC Big Band in England, künstlerischer Leiter des Berlin Jazz Orchestra und musikalischer Leiter des Brandenburger Landesjugendjazzorchesters. Gemeinsam mit Niels Klein obliegt ihm die künstlerische Leitung des Bundesjazzorchesters.